Dieses Jahr sollte einiges anders laufen.
Schon die Vorbereitung für den Rennsteiglauf bin ich anders angegangen.
Für das Training habe ich mir bei www.laufcampus-training.com einen Online-Trainingplan erstellen lassen. Wie in meinem vorhergehenden Artikel beschrieben handelt es sich um einen interaktiven Plan. Durch die Potentialanalyse wird ein dynamischer Trainingsplan nach Maß erstellt. Ändert sich das Potential z.B. durch eine neue Bestzeit im Halbmarathon wird der Tainingsplan automatisch angepasst. So entsteht eine Vorschau auf eine persönlich optimale Marathonzeit. Die Dauer hatte ich auf 16 Wochen festgelegt. Allerdings betrifft das die finalen Wochen vor dem Start. Das Training selbst beginnt für mich bereits im November.Wie für die Laufcampus-Methode üblich sind pro Woche drei Schlüsseleinheiten geplant. Konkret heißt das zwei Mal Tempotraining und ein langer langsamer Lauf. Die Tempotrainings variieren von Fahrspielen, zu Intervallen mit verschiedenen Tempovorgaben bis hin zu zügigen Dauerläufen.
Zugegeben, der Trainingsplan hat schon etwas geschlaucht. Aber von nix wird nicht viel. Also immer schön dranbleiben.
Bis Mitte März lief das auch alles richtig gut. Die Auswertung auf runalyze.com bestätigte mir einen stetig wachsenden VO2max und damit eine steigende Marathonform.
Und dann kam es erstens anders, als man zweitens denkt.
Diese von Angst, Gier und Menschenverachtung getriebene Krise ist im Nachhinhein immer einfach zu analysieren. Vielleicht bin ich zu misstrauisch, vielleicht zu sehr Ostdeutscher. Aber dieses ständige, gebetsmühlenartige Wiederholen der Angstszenarien und der damit verbundenen Konsequenzen hat mich schon sehr an das Geschehen in der DDR erinnert.
Einfach nur traurig?
Als offiziell die Nachricht verkündet wurde, dass der diesjährige Rennsteiglauf abgesagt ist, hat es für ein paar Tage auch mich erwischt. Dieses Bild im Kopf, sich am Start in Neuhaus zu sehen. Der kleine Ohrwurm vom Rennsteiglied, den man immer deutlicher wahrnimmt. Und die ständigen Gedanken darum, welches Shirt, welche Shorts, welche Schuhe, welche Socken ziehe ich diesmal an. Und noch viel anderer Kram, der einen bewegt. All das und die Motivation, in einem Moment einfach weg.
Wie nun weiter?
Ich bin froh, rechtzeitig bemerkt zu haben was diese Hysterie mit mir anstellen will. Also habe ich mich auf einen Grundsatz besonnen. Es sind selten die Umstände, welche etwas bewirken, sondern vielmehr unsere/meine Sichtweise darauf.
Das Lauftraining hatte ich ja nun einmal begonnen. Warum soll ich dann keinen Marathon laufen. Die Nachricht über die Aktion RennsteigläuferAtHome hat dazu den richtigen Anstoß gegeben. Der zeitliche Rahmen hat mir sogar noch zwei Trainingswochen zusätzlich beschert. Diese habe ich für mehrere lange und langsame Trainingsläufen genutzt, da mein eigentlicher Trainingsplan bereits beendet war. Ein weiterer Vorteil war das Training auf der späteren Wettkampfstrecke.
Drei mal das Gleiche plus Nachschlag
... ist der Titel für meinen diesjährigen Rennsteiglauf zu Hause. Die Route war/ist schnell und einfach erklärt. Zunächst geht es nach Buchbach weiter durchs Tal, übern Berg nach Creunitz, ins Arnsbachtal hinein und wieder heraus nach Meernach, um von dort erneut zu starten. Drei Runden ergaben rund 37 Kilometer. Den Rest bin ich mit einer kleinen Talrunde Richtung Buchbach und zurück gelaufen. Letztendlich waren es genau diese 42 Komma 2 Kilometer in 4h57m9s.
Und ja, es hat dieses Mal wieder Spaß gemacht. Wie immer, wenn ich draußen bin.
Und ja, es hat dieses Mal wieder Spaß gemacht. Wie immer, wenn ich draußen bin.
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